In ist nach wie vor alles aus natürlichen Materialen: Terrakotta, Stein, Eisen sind die Stoffe aus denen Gartenträume gemacht werden. Wie immer waren hier die Briten wieder die Vorreiter und so ist es nicht verwunderlich, dass dort die Palette an solchem Zierrat noch viel viel größer ist als bei uns. Dennoch sind auch „am Kontinent“ die vielen Vasen, Körbe, Kugeln und Figuren aus dem Verkaufsangebot der Gärtnereien und Gartencenter nicht mehr wegzudenken.
Wichtig ist, dass man ein wenig Fingerspitzengefühl für das Aufstellen der Dekorationselemente entwickelt. Hauptgestaltungsregel bleibt: Die Pflanzen dürfen durch solche Gegenstände nicht in den Hintergrund gedrängt werden, sondern die Blumen sollten in der Wirkung verstärkt werden. Ein Fleißiges Lieschen (Impatiens) wirkt im Topf alleine oft ein wenig verloren, in einem leicht angerosteten Drahtkorb lenkt es plötzlich bewundernde Blicke auf sich. Die Steinfigur, an dem ein kleinblättriger Efeu empor wächst, sieht gleicht noch einmal so hübsch aus. Generell gilt – die Objekte sollen nicht zu neu aussehen. In England sind solche Ziergegenstände dann besonders beliebt, wenn sie bereits vom Zahn der Zeit ein wenig gezeichnet sind. Wenn sie Moos angesetzt haben oder wenigstens ein wenig staubig grau geworden sin. Die Kunst das Altern zu Beschleunigen gehört zu den Handfertigkeiten der britischen Gärtner.
Es dauert normalerweise Jahre, bis ein Tontopf, eine Steinskulptur oder ein Rosenbogen den Schein des Neuen verliert und gezeichnet ist von Regen, Wind und Sonne. Eben jene Patina erhält, die plötzlich einen Allerweltsgegenstand interessant macht. Die Engländer beschleunigen das Altern: Ein Tontopf oder eine Tonfigur wird mit Joghurt eingestrichen und an einer schattigen Stelle zum Trocknen aufgestellt. Ist der Ton porös genug, dann saugt sich das Joghurt in den Ton und bildet einen idealen Nährboden für Algen, Flechten und Moose. Ähnliche Wirkung erzielt man auch, wenn man in einen ganz normalen Pflanzensprüher einen kräftig angesetzten Flüssigdünger füllt und damit alles besprüht, was ein „altes“ Aussehen bekommen soll. Vorsichtig sollte man nur sein, dass der „scharf angesetzte“ Dünger nicht auf Blätter gelangt, weil sie leicht verbrannt werden können.
Mit ein wenig Gefühl können in den Gärten so die mancherorts ungeliebten Gartenzwerge plötzlich einen Ehrenplatz bekommen: Wenn sie aus Ton gebrannt sind, keine schreienden Farben mehr zeigen und mit einer dicken Moosschicht überzogen sind, eben ein wenig ramponiert von den vielen Sommer-“Urlauben“ im Garten.
Etwas sorgt immer wieder für Diskussion im Garten: Die Rosenkugel! Ist sie nun Ziergegenstand oder doch eine Schädlingsabwehr. Sie ist Zierde – und sonst nichts. Anders allerdings bei den Tonkugeln, die so große Öffnungen haben, dass man Holzwolle hineinstecken kann. Dann dienen diese als Unterschlupf für Nützlinge, vor allem für den Ohrwurm. Er ist ein großer Blattlausjäger und hält dann die Rosen blattlausfrei.