Es sind 800 Quadratmeter Gartenglück, die aus dem buchstäblichen Nichts entstanden sind: der „Kreativgarten“ von Wolfram Franke. In einem Buch beschreibt er nicht nur die Entstehung, sondern gibt viele Tipps, wie man mit ganz wenig (gekauften) Dingen eine Ökooase schaffen kann. Gerade in diesen Tagen ist dieses Buch besonders aktuell. Die Gartencenter, Baumärkte und Lagerhäuser sind geschlossen, aber das Wetter ist vielfach ideal zum Gärtnern. Wie man dennoch den Garten auf Vordermann bringen kann, beschreibt der Gartenexperte.
Kompromisslos biologisch gärtnern
Franke war viele Jahre lang Chefredakteur der Biogartenzeitschrift kraut&rüben, das Gärtnern begleitete ihn aber seit seiner Jugend. Er lernte den Gartenbau, von der „Pike auf“, wie er immer sagt. Das biologische Gärtnern kam später dazu, aber dafür mit einer außerordentlichen Leidenschaft und absolut kompromisslos. Und so gehörte es für ihn immer zum ökologischen Gärtnern, dass möglichst alles wiederverwertet wird. Daher war das Stück Land, das ihm ein Bauer am Stadtrand von München vor 25 Jahren überließ, ein Glücksfall für ihn. Er hatte, bevor er nach Bayern übersiedelte, einen großen Garten, lebte aber nun in einem Reihenhaus mit nur knapp 110 Quadratmetern Garten.
Obst, Gemüse und Beeren in großer Vielfalt
Das Stück Land bei einem Bauernhof, das war ein Lagerplatz für Schutt und Schotter, dicht bewachsen von Unkräutern und Sträuchern – eine Mondlandschaft. Doch für Wolfram Franke war das kein Problem und so begann er, Stück für Stück urbar zu machen. Er baute aus Altholz eine Gartenhütte, Mauern und Treppen aus alten Dachziegeln, besorgte sich Stecklinge und Samen und ließ der Natur sehr oft eine große Freiheit. Und dennoch stand für seine Frau Gisela und ihn immer eines im Mittelpunkt: Sie wollen knackiges Gemüse, frisches Obst und köstliche Beeren in großer Vielfalt ernten.
„Mein Garten fürs Leben“
In seinem Buch „Mein Garten fürs Leben“ (BLV-Verlag, € 30,–) gibt Franke viele Tipps, wie man mit Recycling-Material Bauwerke errichten kann, wie man den Boden aufbereitet, welche Gehölze, Stauden und Gemüsearten sich besonders bewähren.
Besonders stolz ist Franke aber auf seinen Miniteich. Weil auf dem Gelände kein Wasseranschluss ist und auch in der Nähe keine Bademöglichkeit besteht, wollte er unbedingt ein Tauchbecken zum Abkühlen nach der Gartenarbeit schaffen. Wochenlang schuftete er, denn auch alle Grabarbeiten erledigte er immer händisch und ohne Maschinen. Heute ist der Miniteich eine kleine Naturoase geworden, wie der gesamte Garten: mit Bienen, unzähligen Tieren und vor allem viel Kreativität.
Das Buch ist eine Chronologie seines Schaffens mit vielen Extra-Tipps übers biologische Gärtnern. Nicht belehrend, sondern voller praktischer Hinweise, wie man es richtig und ganz einfach ohne viel (Kauf-)Aufwand macht.