Mein absoluter Lieblingsgarten in England ist Great Dixter. Es war dies jener Garten, den ich vor 25 Jahren bei meiner allerersten Gartenreise besucht habe und in dem wir dieses Jahr unsere Jubiläumsfeier abhalten werden.
Dass wirklich geniale an diesem Garten: man kann dort Semiare besuchen, bei denen man eine Woche lang mit dem Headgardener gärtnert. Im letzten November stand der Kurs „Herbstpflege des Staudenbeetes und Blumenzwiebel pflanzen“ am Programm.
Da durfte ich dann (gemeinsam mit sieben Gartenliebhaberinnen aus den USA, Canada, Russland und England) Töpfe mit Blumenzwiebeln bepflanzen und das „Long Border“ – das große Staudenbeet des Anwesens auf Vordermann bringen. Im Herbst werden da nicht nur ein Großteil der Stauden zurückgeschnitten, sondern auch die einjährigen Sämlinge von Vergissmeinnicht, Akeleien, Mondviolen etc. herausgenommen, fein säuberlich in Kisten sortiert, um nach dem Kompost einarbeiten und Blumenzwiebel pflanzen wieder ins Beet gebracht zu werden.
Ganz naturnah
Nicht irgendwie, sondern „ganz naturnah“, wie Fergus Gerrett immer und immer wieder uns eintrichterte. „So als ob ein Schneeball aufs Beet fällt und auseinanderspritzt, müssen die Vergissmeinnicht gepflanzt werden“, erklärt der britische Stargärtner. Kommt man jetzt in diesen Tagen zu dem Staudenbeet, sieht man von der Gärtnerkunst nichts – alles scheint so, als ob die Natur den „Pinsel“ geführt hat. Das ist die Kunst der britischen Gartenprofis, die sich aber auch bei uns verwirklichen lässt.