Im Gemüsegarten ist die Mischkultur von großer Bedeutung. Die Natur kennt keine Monokultur, deshalb sollte es auch bei Gemüse und Kräutern einen bunten Mix geben. Denn bei der Mischkultur helfen die Pflanzen einander, Krankheiten und Schädlinge abzuwehren. Keine Angst, bei der Mischkultur kann man nicht allzu viel falsch machen. Probieren geht über (langes) Studieren. Und Sie werden sehen, wie rasch man Erfahrungen sammelt.
Die wichtigsten Faustregeln
Trotzdem gibt es einige Faustregeln: Setzen Sie tief wurzelnde Gemüse (z.B. Karotten, Schwarzwurzeln, Rettich) zu flach wurzelndem (z.B. Vogerlsalat oder Zwiebeln), rasch wachsende Arten (Radieschen, Kresse, Spinat, Salat) zu langsam wachsenden (Tomaten, Kohl, Gurken). Das Hauptziel dabei ist, Schädlinge abzulenken und Nützlinge anzulocken! Wo viele unterschiedliche Pflanzenarten durcheinanderwachsen, haben Krankheiten und Schädlinge nur geringe Chancen, sich auszubreiten.
Einige Beispiele
- Pflanzen Sie Kapuzinerkresse auf die Baumscheiben von Obstbäumen. Für Blattläuse ist sie nämlich viel attraktiver als die Blätter des Apfelbaumes, die so vor ihnen bewahrt bleiben.
- Ebenfalls gegen Läuse können Sie unter Obstbäumen schon im Herbst Knoblauch pflanzen.
- Zwiebeln und Karotten sind für ihre gegenseitige Nachbarschaftshilfe bekannt: Zwiebeln halten Karotten die Möhrenfliege „vom Leib“, Karotten den Zwiebeln die Zwiebelfliege.
- Oder probieren Sie doch folgende Kombination aus: Tomaten, Kohl und Sellerie. Das ideale Dreiecksverhältnis! Tomaten schützen den Kohl vor dem Kohlweißling: Kohl wirkt im Gegenzug vorbeugend gegen die Blattfleckenkrankheit an Tomaten, aber auch gegen Sellerierost. Sellerie bietet zusätzlich Schutz vor dem Kohlweißling.
- Bohnen bleiben von der Schwarzen Bohnenlaus verschont, wenn sie mit Bohnenkraut kombiniert werden.
- Fadenwürmer im Boden, sogenannte Nematoden können beispielsweise Erdbeeren oder Kartoffeln zu schaffen machen. Tagetes oder Ringelblumen zwischen die Reihen gepflanzt, halten die Nematoden aus dem Boden fern.
- Dill wächst am besten, wenn er in Nachbarschaft zu Karotten oder Zwiebeln steht.
Gute Nachbarschaft funktioniert natürlich umso besser, je gesünder die Pflanzen sind und je sorgfältiger man sie anbaut und pflegt. Manche Pflanzen mögen sich allerdings nicht, weshalb man sie nicht zusammensetzen sollte: Zwiebeln vertragen sich z.B. nicht mit Grünkohl, Chinakohl, Erbsen, Buschbohnen oder Brokkoli.
Der Mischkulturkalender
Im Mischkulturkalender sehen Sie, wer gute und wer schlechte Nachbarn sind, Sie können sich den Kalender hier auch als pdf-Datei herunterladen und ausdrucken!