Palmkohl, rotblättriger Grünkohl, Zierkohl – alle diese „Brassica“ haben nun Saison. Nicht nur im Garten oder am Balkon als Zierde, sondern auch in der Küche, denn gegen Ende der Wachstumssaison lagert der Kohl Zucker in den Blättern ab – damit wird er bekömmlicher. Hier meine 6 interessantesten Herbstkohlsorten, die neuerdings allesamt zum Superfood gehören.
1. Kohlsprossen
Der „Brüssler Kohl“, der schon Ende des 18. Jahhunderts in Belgien angebaut wurde, gehört zu den traditionellsten Winterkohlarten. Wichtig ist eine ganz späte Ernte nach langer Kältephase. Dann bildet sich viel Zucker und macht den Geschmack perfekt. Setzlinge im kommenden Jahr im April pflanzen, dann trocken halten, um Wurzelbildung anzuregen, dann kräftig wässern und Brennnesseljauche regelmäßig geben. Nicht zu viel Stickstoff, sonst werden die Röschen nicht fest.
2. Wirsing
Einer der „ganz großen“, denn aus den im März gesetzten Pflänzchen wachsen bis in den Herbst hinein gewaltige Köpfe mit großen Blättern. Der Mindestabstand zwischen den Pflanzen sollte daher 50 Zentimeter betragen. Viel Humus, viele Hornspäne und zum Platz sparen in Mischkultur mit Karotten.
3. Kohlrabi Superschmelz
Die kleinen Kohlrabi sind die flotten im Frühling, doch der „Superschmelz“ ist der genialste unter den vielen Kohlrabi-Sorten. Er wächst bis in den Herbst hinein zu kindskopf großen Knollen, die – der Name sagt es – dennoch nicht holzig werden und butterweich bleiben. Köstlich!
4. Palmkohl
Hier vereint sich Zierde mit Genuss. „Nero di Toscana“ ist eine der bekanntesten Sorten, die im Frühjahr gesetzt wird und in einem humusreichen Gemüse- (oder auch Blumen-) beet bis zu zwei Meter hoch werden kann. Im Gegensatz zum Grünkohl sind seine Blätter auch ohne Kälte aromatisch.
5. Rotblättriger Grünkohl und Grünkohl
Ähnlich dem Palmkohl erfolgt die Kultur ab dem Frühjahr. Wichtig ist auch hier die gleichmäßige Feuchtigkeit und das gute Mulchen. Die Ernte beginnt ab November, dann werden die Blätter immer bekömmlicher. Frost ist nicht unbedingt nötig und macht den Kohl zu einem Booster in der Ernährung. Hat grüne oder eben rotgrüne Blätter.
6. Zierkohl
Der violette, gelbe, rote, rosa oder auch grell pinke Zierkohl ist in den letzten Jahren im Herbst zu den bedeutendsten winterlichen Blattschmuckpflanzen geworden. Im Beet oder Kisterl ein Hingucker. Theoretisch auch essbar, aber nach dem Kochen ohne Farbe und eher bitter im Geschmack.