Die Hagelgewitter, die zuletzt in vielen Teilen des Landes niedergingen, haben die Ferienvorfreude ziemlich getrübt. Als direkt Betroffener weiß ich, wovon ich spreche. Spaziergänge durch den Garten waren bis zu den Wetterkapriolen begleitet von Euphorie, denn Rosen, Balkonblumen, Kübelpflanzen, aber auch Gemüse, Beeren und Obst waren heuer besonders üppig gediehen. Spaziergänge ab dem Tag „X“ sind dagegen eine große Ernüchterung. An allen Ecken und Enden sieht man das Leid – weniger das von mir, als das der Pflanzen: Zerfetzte Blätter, entrindete Äste, abgeschlagene Knospen und dann trotzdem ein allen Mut machendes Posting von mir, dass die Natur viel heilt.
„Sie haben wirklich Nerven und Gelassenheit“
„Sie haben wirklich Nerven und Gelassenheit“, schrieb mir eine Facebook-Freundin. Ja, die habe ich, denn bei aller Gartenliebe, muss man die Verhältnismäßigkeit sehen. Da haben Gärtner ihre Glashäuser und Landwirte die gesamte Ernte verloren, viele Landsleute stehen vor kaputten Dächern, Autos oder – denken wir an den tschechischen Tornado – sind mit Toten und Verletzen konfrontiert.
Was sind da ein paar Pflanzen? Doch sehr viel und so kam ein Gärtner (trotz meiner Ablehnung) mit einer ganzen Ladung Pflanzen vorbei: „Damit dein Gartensommer ein blühender wird“! Das ist wahre Freundschaft, an der ich meine Facebook-Gemeinde teilhaben ließ. Mehr als 30.000 freuten sich mit mir, nur ein paar wenige waren offenbar neidisch und kommentierten dementsprechend. Doch wie heißt es so schön: Neid ist die höchste Form der Anerkennung. Danke für die Blumen!