Die Energiekrise trifft uns alle – auch die Gärtnerinnen und Gärtner. Denn in den nächsten Wochen geht es darum, die vielen nicht winterharten Pflanzen sicher zu verstauen. Viele der sogenannten Kübelpflanzen sind aber robuster, als wir denken. Und wenn wir Glück haben und der Winter ist wieder so mild, wie die letzten Jahre, dann können wir so manches mediterranes Gewächs auch im Freien lassen.
Das Glashaus
Das Gewächshaus ist sicherlich auch in Zeiten, wo mit Energie sparsam umgegangen werden muss, einer der besten Plätze. Denn hier wird die Energie der Sonne am besten ausgenützt. Selbst an trüben Tagen erwärmt sich die Luft darin. Wichtig ist, dass man das Auskühlen in den Nachtstunden oder an Schlechtwettertagen verhindert. Polsterfolien sind da die optimale Möglichkeit, die Wärme im Glashaus zu halten. In so einem frostfreien Gewächshaus lassen sich im Prinzip alle Kübelpflanzen überwintern. Ideal für Kamelien, Oleander, Hanfpalme, Olive, Lorbeer. Hält man es etwas wärmer (um die 7 Grad), dann können hier auch perfekt alle Zitronen, Mandarinen und Orangen aufgestellt werden. Wichtig bei allen Pflanzen: Ganz wenig gießen.
Der Wintergarten
Hier beginnt bereits die Problematik, denn das grüne Wohnzimmer ist wohl auch dafür gedacht, im Winter ein wenig Licht zu tanken. Und das kostet (an trüben Tagen) Energie. Bleibt es unbeheizt, dann werden je nach Bauart und Standort fast alle Pflanzen hier ein optimales Quartier finden. Ist es sehr sonnig, sollte aber unbedingt gelüftet werden. Optimal wäre es, wenn man die warme Luft ins Haus leiten könnte. Aber: rechtzeitig die Türen wieder schließen, wenn die Sonne untergegangen ist. Der ideale Standort ist es dann für alle Citrus-Pflanzen, Kamelien aber auch Pelargonien oder andere nicht winterharte Balkonblumen. Immer aufpassen, dass es nicht zu warm, aber bei sehr starkem Frost auch nicht zu kalt wird. Auch hier könnte man mit Polsterfolie eine zusätzliche Isolierung einziehen.
Der Keller
Das wohl häufigste Überwinterungsquartier für die Hobbygärtner ist der Keller. Das Problem dabei ist meist: Es ist in neugebauten Häusern zu warm und zu dunkel. Daher lüften, damit die Temperatur unter 8 bis 10 Grad bleibt und alle wintergrünen Pflanzen, wie Oleander, Olive oder auch die Citrus ganz wenig gießen. Kunstlicht wird man in Zeiten des Stromsparens wohl nicht einschalten, auch wenn die neuen LED- Pflanzenleuchten ganz wenig Strom verbrauchen. Kübelpflanzen, die das Laub verlieren, wie der Granatapfel, die schmalblättrige Schmucklilie oder Fuchsien benötigen kein Licht.
Das Treppenhaus
Ist es wirklich ungeheizt und hat es nicht mehr als 10 bis 12 Grad, dann fühlen sich viele Pflanzen vor einem großen Fenster sehr wohl. Gießen muss man hier nach Bedarf und man sollte die Pflanzen auch immer auf Schädlinge kontrollieren. Balkonblumen wie Pelargonien (Geranien) fühlen sich hier besonders wohl. Auch die seit einigen Jahren so beliebten Dipladenien sind hier gut aufgehoben, wenn man sie mit Blättern überwintern. Lässt man sie einziehen (wie Dahlien), dann können sie ganz trocken auch im dunklen Keller stehen.
Im Freien
Sehr oft hört man in den letzten Jahren, dass Oleander, Lorbeer, Hanfpalme oder auch Oliven gut eingepackt mit Vlies im Freien überlebt haben. Manche dieser Pflanzen sind schon seit geraumer Zeit ausgepflanzt (und damit gut eingewurzelt), manche stehen auch nur geschützt am Balkon. Ob es möglich ist oder nicht, lässt sich leider nicht sagen. Die an sich milderen Winter erhöhen die Chancen, aber mehrere Tage Frost, wie er bei uns halt doch auch noch vorkommen kann, bedeutet für viele dieser mediterranen Pflanzen das Ende. Also gut überlegen, ob man das wirklich wagt.