Was die Fashion-Week in Paris für die Mode, das ist die Internationale Pflanzenmesse in Essen für den Gartenbau. Hier werden die Gartentrends präsentiert. Und die Sieger sind eindeutig: Hortensien und Gemüse. Die Rosen sind konstant begehrt und bei den Kräutern gibt’s immer mehr an Variationen.

Vor einigen Jahren gab es sie praktisch nur zum Muttertag, heute sind sie allgegenwärtig: Die Hortensien sind der absolute Trend. Zwei neue Sorten ragen dieses Jahr heraus: „Flower Wow“ nennt sich eine Sorte, die aus der Familie der altbekannten „Annabelle“ kommt. Der große Vorteil: „Flower Wow“ bleibt kompakt und blüht bis zu dreimal.

Eine absolute Neuheit auch eine bodendeckende Hortensie: „Ground Breaker“. Setzt man vier Pflanzen pro Quadratmeter, macht das Laub die Erde komplett zu und es kommt kein Unkraut auf. Dazu noch Blüten, wie man sie von den Rispenhortensien kennt.

Blütensensation im Spätwinter

Lange Jahre gab es für die Schneerosen nur ein Schattendasein und bloß einige Sammler und Experten kümmerten sich um diese Pflanzen. Heute ist sie die Blütensensation im Spätwinter. Die allerneueste Sorte nennt sich „HGC Winter Ballet ‚Frilly Rosy‘“. Entstanden ist sie aus einer Kreuzung der heimischen Schneerose mit dem orientalischen Lenzrosen. Mit ihren zweifärbigen, leicht gefüllten Blüten ist sie ein absoluter Blickpunkt am Beginn eines Gartenjahres. Und das Schöne: auch die Hummeln und andere Insekten besuchen die Blüten gerne.

Wer die Zimmer-Alpenveilchen kennt, der weiß, dass der Duft nur ganz gering ist. Mit einer absoluten Sensation wartet ein belgischer Züchter auf: „Absolu de Morel“ ist eine Duftsensation, wie ein Parfum. Erste Exemplare gab es in einigen ausgewählten Gärtnereien. Noch viel begehrter ist die Cyclame „Dragon“, denn zum aller ersten Mal ist es gelungen, eine hellblaue und eine dunkelblaue Sorte zu kultivieren. Nur einige hundert Exemplare gab es zum Auftakt und sie wurden gehandelt wie Gold…

Basilikum als Renner

Der absolute Hit unter den Zimmerpflanzen ist nach wie vor die Phalaenopsis-Orchidee. Eine immer gewaltigere Blütenpracht bringen die Züchtungen hervor. Die Sensation: Die Sorte „Target“ wartet mit einem ganz zarten Duft auf. Bei Phalaqenopsis-Orchideen etwas ganz Seltenes.

Unter den Kräutern gibt es ebenfalls einen Renner – das Basilikum. Viele unterschiedliche Sorten sind mittlerweile am Markt, wobei das großblättrige „Genoveser“ das am Meistverkauften ist. Doch auch hier gibt’s eine neue Sorte: „Vanille-Basilikum“. Der liebliche Duft und die überraschende Geschmacksentwicklung auf der Zunge begeisterten bei den ersten Probe Verkostungen.

Vegane „Hornspäne“

Organische Dünger ohne eine tierische Komponente sind schon einige Jahre verfügbar, jetzt aber wagte ein Unternehmen den Schritt, vegane „Hornspäne“ auf den Markt zu bringen. Keine Mogelpackung – der Dünger kommt ganz ohne Horn und Klauen von Rindern aus und besteht nur aus rein pflanzlichen Zutaten. Wesentliche Grundlage ist der Mais. Die Pflanzen werden rascher mit Nährstoffen versorgt und dennoch geht die Langzeitwirkung nicht verloren.

Wie sehr Gemüse gefragt ist, zeigt eine Zahl eines großen Saatgut-Produzenten: Vor 15 Jahren war das Verhältnis Blumensamen zu Gemüsesamen noch bei 70 zu 30. Heute dominiert das Gemüse den Saatgut-Markt mit 80 Prozent. Gefragt sind dabei viele alte – sogenannte samenfeste – Sorten. Gefragt sind vor allem Tomaten, Chili und Kürbisse.

Bienenfreundlichkeit bei Rosen

Und zuletzt noch ein Blick in die Verkaufskataloge der Rosenzüchter. Nach wie vor ist die Bienenfreundlichkeit ein wichtiges Verkaufsargument bei Rosen. Das heißt: offene Blüten mit Staubgefäßen, die die Insekten erreichen. Aber eine gewisse Retro-Bewegung ist seit zwei Jahren zu bemerken. Immer mehr gefragt sind nun auch wieder die großen gefüllten, stark duftenden Blüten, die ein wenig an die historischen Rosen erinnern. Über allem steht aber eines: Robustheit! Der Rosenliebhaber von heute will Sorten, die weniger anfällig sind für Rosenrost, Sternrußtau oder Mehltau.