Rosen sind zurzeit so im Trend, wie selten zu vor. Ob die Historischen Rosen mit ihrem intensiven Duft und ihren herrlichen Hagebutten, die robusten Neuzüchtungen mit ihren großen Blüten und ihrer Beständigkeit gegen Krankheiten oder die gewaltig wachsenden Rambler-Rosen – sie alle sind mit ein Grund für den Boom, den Rosen derzeit erleben.
Freilich: Auslöser für diese Renaissance waren die Englischen Rosen und ihrem weltweiten Marketing. David Austin, der Rosenzüchter aus England hatte die Idee.
Es war fast wie bei einem „Kochrezept“:
Man nehme… Allerdings nicht Zucker und Mehl, sondern die herrlich duftenden „alten“ , historischen Rosen mit ihren großen Blüten und die modernen Rosen, mit ihrer langen Haltbarkeit, ihrer mehrmaligen Blüte und ihrer Resistenz gegen Krankheiten.
Der Brite David Austin leistete intensive Züchterarbeit für diese neue Rosenklasse und blieb von Rückschlägen auch nicht verschont. Heute aber sind die Englischen Rosen nicht mehr wegzudenken. „Sie sind wie eine Droge“, charakterisiert eine Gartenliebhaberin diese Rosen, „haben sie einen einmal in ihren Bann gezogen, lassen sie den Blumenliebhaber nicht mehr los“.
David Austin gibt heute die Englische Rose „Constance Spry“ als die erste dieser neuen Rosenklasse an. Sie entstammt einer Kreuzung aus der wunderschönen Floribunda-Rose „Dainty Maid“ und der reizenden kleinen Gallica-Rose „Belle Isis“.
Besonders robust sind beispielsweise Englische Rosen, wie Graham Thomas oder Mary Rose. Aber an die 400 Sorten gibt es mittlerweile.
Neben diesem Trend zur Englischen Rose zeigt sich aber das große Interesse an den Wildrosen und den Historischen Rosen. Sie haben meist ungefüllte Blüten, liefern somit Nektar für Bienen und andere Insekten und sorgen im Herbst und Winter für einen herrlichen Schmuck durch rote, orange oder sogar gelbe Hagebutten. Die sind aber nicht nur für uns als Zierde schön, sondern ein Leckerbissen für die Vögel, die bei uns überwintern.
Eine Rosengruppe sorgt seit einigen Jahren für Überraschung und Verwunderung: die Gruppe der Rambler-Rosen, also jener Kletterrosen, die besonders stark wachsen. Die wuchskräftigste von ihnen ist „Kiftsgate“ (Rosa filipes). Sie wurde zufällig als Sämling im britischen Landsitz Kiftsgate entdeckt und wird dort scherzhaft als „Das Monster“ bezeichnet. Immerhin wächst sie, wenn sie sich einmal mit ihrem Wurzeln etabliert hat, bis zu 10 Meter im Jahr. Ideal ist diese Rose freilich nur für große Gärten oder zum Bewachsen eines alten Obstbaumes. Dieser blüht das „zwei Mal“ – einmal als Birn- oder Apfelbaum und im Juni dann als Rosenbaum. Ein eindrucksvolles Schauspiel. Nicht ganz so wuchskräftig sind die Sorten „Bobbie James“ oder auch „Goldfinch“, dafür duften sie herrlich. Eines haben jedenfalls alle Rambler gemeinsam – der Schmuck mit den Hagebutten!
So bleiben Rosen gesund
Rosen benötigen einen sonnigen Platz mit humusreicher Erde, der im Sommer nicht austrocknet. Daher ist gutes Mulchen des Bodens wichtig. Besonders in den ersten drei, vier Jahren sollte dies besonders beachtet werden. Später versorgen die kräftigen Pfahlwurzeln die Rose auch bei längeren Trockenperioden ausreichend mit Feuchtigkeit. Beim Gießen niemals das Laub nass machen, vor allem, wenn am Abend gegossen wird. Daher ist ein Standort in sonniger Lage mit einem leichten Luftzug ideal, denn dann trocknen auch nach einem Regen die Blätter schnell ab und es haben Sternrußtau und Rosenrost – die beiden gefürchteten Rosenkrankheiten – keine Chance.
Gedüngt wird alljährlich im Herbst mit Kompost oder gut verrottetem Rindermist. Im Frühjahr organischen Rosendünger verwenden. Rasche Düngewirkung zeigt die Brennesseljauche.
Rosenfragen über Fragen
Die Blätter meiner Rosen rollen sich ein – ist das eine Pilzkrankheit?
Nein! Das ist die Blattrollwespe, die vor allem im Mai auftritt und viele Blätter befällt. Allerdings ist nur in jedem 3. Blatt tatsächlich eine Raupe. Die anderen werden zur Tarnung von der Wespe „geipmpft“. Am einfachsten Blätter abreißen, entsorgen – die Neuen sind gesund.
Wie oft muss man Rosen schneiden?
Das hängt von der Rosensorte ab. Alte Rosen, Wildrosen werden nach der Blüte nicht geschnitten, weil sich Hagebutten bilden und das der Herbstschmuck ist. Alle mehrmals blühenden Rosen werden immer auf das erste vollausgebildete (meist 5teilige) Blatt zurückgeschnitten.
Kann ich Rosen im Topf kultivieren?
Ja – allerdings nur für einige Jahre. Rosen sind Tiefwurzler und benötigen mindestens 40 cm Tiefe (besser 70 cm) Töpfe. Erde immer mit hohem Lehmanteil verwenden und mindesten 2 x düngen. Keine zu heißen Standorte wählen, sonst kommt Mehltau.