Die Idee ist an sich nichts Neues und viele Hobbygärtner haben es schon jahrelang praktiziert: Wenn der Spätherbst mit den ersten Frösten ins Land zieht, dann wanderten die Kräuter auf die Fensterbank in der Küche.
Schnittlauch, Petersilie und vor allem das wärmebedürftige Basilikum sind dafür besonders gut geeignet. Beim Schnittlauch gibt es übrigens einen Trick, für ein besonders gutes Wachstum: Der Topf bleibt so lange im Freien, bis er einmal gut durchgefroren ist. Frost aktiviert nämlich das Wachstum der kleinen Zwiebeln, die sich im Topf befinden. Nach dieser Kältekur wird frisch gepflanzt und zwar in eine Erde mit Kompost und gut zerkleinerten Eierschalen. Schnittlauch mag den Kalk. Als Abdeckung sollte man eine dicke Schicht Tongranulat oder auch Kies wählen. So verhindert man, dass sich die lästigen Trauermücken um die Töpfe versammeln. Und noch ein Trick: Immer von unten gießen, dann bleibt die Erde oben trocken und die Mücken können keine Eier ablegen – sie brauchen nämlich feuchte Erde.
Die neue Salatide auf der Fensterbank ist nun die logische Fortsetzung: Freilich ist das alles nur für eine begrenzte Zeit möglich, denn alle Pflanzen benötigen Licht – sogar sehr viel Licht, das im Winter eine Mangelware ist. Dennoch lohnt sich die Kultur – noch dazu mit einem Verkaufspreis, der nur – so die Planung –unerheblich über dem eines abgeschnittenen Bio-Salatkopfes liegen soll. Mit dem großen Vorteil, dass das Gemüse nun nicht tagelang in Kisten verpackt transportiert werden muss, sondern „lebendig“ in die Küche kommt und auch dort in Portionen verarbeitet werden kann. Der Vogerlsalat ist dafür besonders geeignet. Ebenso einige Pflücksalate, die ebenfalls demnächst auf den Markt kommen sollen.
Von der Pflege ist kein besonderes Geschick nötig. Die Erde in den Töpfen leicht feucht halten. Von unten gießen, damit die Salatblätter nicht faulen und keinesfalls düngen. Die Langzeitbiodünger wirken genügend lange nach. Nach der Ernte kommen die Wurzelballen auf den Kompost – daraus wird dann beste Erde. Eine geniale Idee, die sicherlich bald Schule machen wird. Immerhin erspart man sich Platz im Kühlschrank und verliert keine Vitamine durch lange Lagerung.