Minzen hatten es mir vor einigen Jahren angetan. Ein Sammler aus dem Kremstal versorgte mich mit Pflanzen und Stecklingen, Reisen nach England füllten die Koffer und so wurde der Minzhügel schon im ersten Jahr herrlich bepflanzt. Ganz nach Vorschrift setzte ich die Minzen in Töpfe – allerdings, und das war der Fehler – in viel zu kleine. So begann schon im zweiten Jahr der Ausbreitungsdrang und Schoko- mischte sich mit Pfefferminze. Die Spearmint- war von der Basilikumminze nicht mehr zu trennen und schließlich waren die gut 30 Minzen zu einem riesigen Minz-Potpourri zusammengewachsen. Es war nun unmöglich die Pflanzen zu trennen, geschweige denn die Minzen beim „Namen zu rufen“…
So wurde gerodet und in mühevoller Arbeit der Minzhügel abgeräumt. Doch noch heute – nach mehr als zehn Jahren – tauchen im Garten an den unterschiedlichsten Stellen wieder Minzen auf. Offenbar haben sich im Kompost Stecklinge oder auch Samen gehalten, die nach Jahren erwachen. Welche es ist, kann freilich niemand mehr sagen. Vermutlich sind es Zufallssämlinge, denn die Minzen kreuzen sich gerne und schnell und so kommen immer wieder neue duftende Pflanzen zur Welt.
Die Minzleidenschaft ist bei mir seit der Invasion etwas erlahmt, allerdings gibt es nach wie vor einige bewusst gepflanzte Teekräuter im Garten – zum Trocknen und zum frisch verwenden und verzieren der köstlichen Desserts meiner Frau. Denn ihre Leidenschaft, das Zubereiten von Süßspeisen ist Gott sei Dank nicht verschwunden.