Wohl kaum ein Thema beschäftigt die Gärtnerinnen und Gärtner dieses Jahr mehr, als das leidige Thema Schnecken. Meine Geschichte, dass ich de facto keine dieser schleimigen Gesellen im Garten habe, hat viele Reaktionen ausgelöst. „Sie lügen“ – war ein Herr! „Sie verwenden ja doch Gift“, eine Dame!

Spanische Wegschnecke

Spanische Wegschnecke

Nur einige wenige Schnecken bei uns im Garten

Nach einigen Dutzend kritischen Bemerkungen beginne ich ja selbst skeptisch zu werden und schnappe mir einen halben Joghurtbecher Schneckenkorn („BIO“ – wohlgemerkt!) und unternehme eine Gartenrunde. Erste Station: der Komposthaufen. Ein Gartenfreund berichtete, dass bei ihm gezählte 500 Riesen-Schnecken dort alles verspeisen, was herumliegt. Bei mir: ich suche wirklich genau. Eine einzige orangerote Nacktschnecke, sonst nix. Vorsorglich habe ich ein paar Körner Schneckenkorn verteilt. Dann bei unserem neuen Gemüseacker. Zwischen den Erdäpfelstauden waren zwei, drei Tierchen. Auch vorsorglich gestreut. Dann zu den Dahlien, von denen mir eine Frau berichtete, dass sie bei ihr „abgefräst“ wurden. Im Topf gezogen, aber gar nicht weit vom Komposthaufen entfernt– NICHTS!

Es hat sich bewährt, dass ich viele wilde Ecken im Garten habe (meine Frau behauptet, es gibt nur einige wenige Nicht-wilde-Ecken, die von ihr betreut werden). Dort sind Igel, Blindschleichen und viele andere Nützlinge. Und: die wichtigste Maßnahme (bitte fürs kommende Jahr vormerken) – ich habe rechtzeitig bekämpft. Ende Februar! Ich sag immer, der erste Frühlingstag (wenn man ihn „riecht“), ist der Tag, wo ich in allen kritischen Bereichen das Bio-Schneckenkorn streue. Ich hoffe, dass alles bis zum Herbst so entspannt bleibt… Eine gewisse Skepsis, bei so großen Problemen anderswo bleibt bei mir.