„Ein Garten ist niemals fertig“! Den Spruch haben die Gartenenthusiasten wohl schon alle einmal gehört. Zuerst ist man ungläubig, doch nach einigen Jahren erkennt man die Wahrheit dieser Aussage. Unser Garten ist im Augenblick aber wirklich „fertig“. Jedenfalls der nigelnagelneue Toscana-Garten, der hinter dem Haus nun den Traum vom Süden darstellt. Hier die Schritte, wie er entstanden ist.
Es „musste“ was geschehen
Dort wo die Bäume und Sträucher in den letzten 23 Jahren buchstäblich in den Himmel wuchsen, „muss was geschehen“! So der Auftrag meiner Frau. Es dauerte dann doch noch einige Zeit, bis der ideale Plan gefunden wurde. Gemeinsam mit dem Wiener Architekten Clemens Lutz und dem oö. Gartengestalter Halbartschlager begleitet von intensiven Diskussionen von meiner Gattin und mir, entstand im Spätherbst 2014 innerhalb von sieben Wochen unser neues italienisches Paradies.
Das Ziel meiner Frau war es, einerseits Platz für Gäste bei einer Einladung, aber auch für die Besuchergruppen zu schaffen – also größere gepflasterte Bereiche. Und mein Wunsch war es, endlich die herrlichen Kübelpflanzen, die über die Jahre ziemlich groß geworden sind, entsprechend zu platzieren. Bisher standen sie zusammengepfercht auf der Terrasse und bildeten nichts als einen grünen Dschungel.
Der Bau begann – in meiner Abwesenheit! Denn als der Bagger kam, wollte ich nicht dabei sein. Ein Großteil der mehr als 20 Jahre alten Gehölze war nicht zu retten und so lief ich in London den Halbmarathon, um das Massaker nicht hautnah zu erleben. Aber dann lief – auch auf der Gartenbaustelle – alles wie am Schnürchen: Schotter, Pflaster, Mauern, ein neuer Brunnen und schließlich zwei „Wetterhäuschen“. Eines für die Dusche und eines, wenn wir einmal eine Luftwärmepumpe installieren und verstecken möchten.
Eine Pracht, die ich noch nie hatte
Endlich waren die Beete pflanzbereit und der Frühlingsflor kam in Form von mehr als 2500 Blumenzwiebeln in die Erde. Eine Pracht, die ich so noch nie im Garten hatte. Meine Frau war zu der Zeit schon beim dekorieren. Nicht zu viel, damit es nicht (zu) kitschig wird, aber so viel, dass man das italienische Flair spürt. Der Winter zeigte die Struktur des Gartens, im Spätfrühling begann endlich der wahre Traum vom Süden.
Citrus & Co hatten den großen Auftritt und ihre Blüten hüllten wenig später den neuen „Toscana-Platz“ in eine betörende Duftwolke. So war klar. Mit Duft muss es weitergehen. Daher sind nun die Beete mit Rosmarin, Lavendel und als tanzende Blüten mit Verbenen und Gaura bepflanzt worden. Dazu kam inzwischen eine perfekte Gartenbeleuchtung (LED und extrem stromsparend) – alles via Handy-App zu steuern. Ein wenig ist es nun wie im Theater. Verschwindet die Sonne, genügt es das Smartphone zu zücken und das passende Licht einzuschalten. Und weil die gute Musik dazugehört, sind in den beiden „Follies“ – so nennen die Briten die (eigentlich) unnützen Gartengebäude – die Lautsprecher für die im Haus-Internet gespeicherte Musik untergebracht. Der Traum vom Süden ist Wirklichkeit geworden.