Die Natur erwacht und mit ihm die Gartlerinnen und Gartler. Eine der ersten Arbeiten ist das Schneiden – doch nicht immer und überall ist der Griff zur Schere jetzt richtig. Eines gilt aber generell: Je stärker geschnitten wird, desto stärker ist danach der neue Austrieb.
Da wird jetzt geschnitten
- Rosen
In den nächsten Tagen beginnt der Rosenschnitt. So bald keine starken Fröste mehr angesagt sind, werden Edelrosen (Beetrosen) und Bodendeckerrosen stark, Kletterrosen und Strauchrosen nur ausgeschnitten.
- Obstbäume
Nach wie vor können alle Obstbäume (Zurückhaltung bei Steinobst) geschnitten werden. Am besten Fachleute beiziehen. Ansonsten gilt: Nie mehr als 1/3 ausschneiden und einzelne Triebe nie um mehr als 1/3 einkürzen.
- Beerensträucher
Ob Ribisel, Himbeeren, Brombeeren oder Stachelbeeren – sie alle müssen für ein gesundes, vitales Wachstum geschnitten werden. Generell gilt: Die ganz alten Triebe bodeneben herausschneiden. Niemals bloß außen herum einkürzen. Die Pflanzen würden vergreisen. Schneidet man richtig und sorgt für junge neue Triebe, bringen sie Jahrzehnte Früchte.
- Laubhecken
Sind Laubhecken außer Form geraten, dann kann man sie nun auch kräftig zurückschneiden. Hainbuche, Liguster oder auch Feldahorn treiben kräftig aus dem alten Holz und verjüngen sie so.
- Zierbäume
Viele sogenannte Kugelbäume (Akazien, Ahorn, etc.) oder Schirmbäume (Platanen) müssen konsequent in Form gehalten werden, ansonsten verlieren sie nicht nur die Form, sondern auch die Bruchgefahr steigt.
- Mandelbaum
Gleich nach der Blüte werden die herrlich blühenden Mandelbäumchen ganz kräftig zurückgeschnitten, denn die bezaubernden Blüten gibt es immer nur auf den neuen Trieben, die heuer wachsen.
- Weide
Über und über voll sind die Weiden in manchen Gärten mit den silbrigen Kätzchen – vor allem dann, wenn man sie gleich nach dem Abblühen schneidet. Wie beim Mandelbäumchen kommen neue Blüten nur auf den einjährigen Trieben.
Da wird NICHT geschnitten
- Wildrosen
Die einmal blühenden Wildrosen und viele der (alten) Historischen Rosen blühen immer auf den Vorjahrestrieben. Also ganz im Gegensatz zu den Edelrosen. Daher nur abgestorbene, vertrocknete oder erfrorene Äste herausschneiden.
- Blütengehölze
Ob Flieder oder Jasmin, ob Schneeball oder Forsythie – sie alle blühen in den nächsten Wochen. Daher dürfen sie jetzt nicht geschnitten werden. Allerdings sollte sie gleich nach der Blüte ausgelichtet werden. KEIN Kugelschnitt, wie man oft sieht. Das führt zur Vergreisung und die Blüte ist nur noch gering.
- Steinobst
Kirschen, Marillen, aber auch Pfirsiche sollten lieber erst geschnitten werden, wenn der Baum wieder voll im Saft steht, damit die Wunden rasch heilen. Der sogenannte Gummifluss ist sonst häufig zu finden. Kirschen und Weichseln daher am besten gleich nach der Ernte, Pfirsiche während der Blüte schneiden.
- Hortensien
Ob rosarot, blau oder strahlend weiß blühend, ob mit Tellerblüten oder gerüscht – alle diese Hortensien blühen auf den Vorjahrestrieben. Daher darf man sie nicht schneiden und sollte sie gut vor Spätfrost schützen. Nur die Schneeballhortensien und die Rispenhortensien werden geschnitten. Sie sind auch wieder Pflanzen, die auf den neuen Trieben blühen.