Unser Haus steht in einem Garten voller Natur. Mit Wildsträucherhecke, vielen Ecken zum Verstecken für Insekten, Igel und anderes Getier. So richtig wohl fühlen sich bei uns nicht nur die Vögel, die viele Hagebutten und Beeren vorfinden, sondern auch die Eichkätzchen, die immer sehr schnell sind, wenn die Walnüsse oder die Haselnüsse reif werden.

Das flinke Treiben beobachten meine Frau und ich gerne – oft direkt vom Küchenfenster aus, wo sich der perfekte Kletterer auch oft beim Vogelfutterhaus bedient.

Das Eichkätzchen-Baby im Schlafzimmer

Doch vor kurzem sorgt ein Eichkätzchenbaby für ziemliche Aufregung. Auf bis heute ungeklärter Weise drang es in unser Schlafzimmer ein. Und das, obwohl viele Fenster mit einem dichten Insektennetz geschützt sind. Aber offenbar kam es über die Gartentür vom Erdgeschoß in den ersten Stock und sorgte bei meiner Frau für einen gehörigen Schreck. Als sie zum Bettgehen das Rollo herunterlassen wollte, huschte der kleine Eindringling mit dem buschigen Schwanz hinter dem Vorhang hervor. Der aufgeregte Ruf meiner Frau gab mir gleich zu erkennen: da ist Hilfe nötig.

Ich öffnete alle Fenster, schob die Insektengitter nach oben und begann das kleine Tierchen in die Freiheit zu jagen. Zuerst verschwand es hinterm Bett, dann hinter dem Nachtkästchen, behände erklomm es die Vorhänge, balancierte auf der Vorhangstange und nahm schließlich Reißaus. Über eine an der Hauswand wachsende Kletterrose hüpfte es wieder in die Freiheit.

Im Nachhinein waren wir glücklich, dass sich der Überraschungsgast nicht erst in der Nacht bemerkbar machte. Ich denke, da wäre auch ich nicht so ruhig geblieben.