Es hat sich was getan in unserem Klima. Auch, wenn uns manchmal ein verregneter Mai verzweifeln lässt und die Kachelöfen und Zusatzheizungen wieder in Betrieb genommen werden müssen, langfristig wird es immer wärmer. Beeindruckend zeigte sich das bei meiner Reise zu unseren östlichen Nachbarn.
Wer bei Ungarn bloß an die steppenartige Puszta denkt, wird von der mediterranen Vielfalt überrascht. Palmen, die in den botanischen Gärten von Budapest im Freien wachsen, Oliven, die an den geschützten Mauern in universitären Versuchsgärten gedeihen oder die herrlich blühenden Granatäpfel zeigen uns, dass sich die Erde erwärmt. Freilich hängt das alles vom Kleinklima und vor allem von den Bodenverhältnissen ab.
Eine Frage der richtigen Pflanzenauswahl
In seinem Buch „Global Gardening“ hat Thomas Amersberger die Möglichkeiten aufgezeigt, die sich bei der Gestaltung eines Gartens unter den heutigen Bedingungen eröffnen. Sein 4.500 Quadratmeter großes Gartenreich am östlichen Neusiedlersee ist der grünende und blühende Beweis. Vielfalt ist keine Frage des Gießens, sondern eine Frage der richtigen Pflanzenauswahl.
Wir werden zwar sicherlich nicht in absehbarer Zeit Oliven statt Apfelbäume pflanzen, aber die Zunahme an Pilzerkrankungen und Schädlingen zeigt uns schon heute, dass für gewisse Pflanzen eine stressige Zeit heranbricht. Passende Pflanzen sind hier die richtige Antwort um mit wenig Aufwand ein interessantes und vor allem nützlingsfreundliches Gartenleben zu schaffen. Das gilt übrigens auch für das öffentliche Grün. In Budapest findet man es bereits.