Wie schnell sich die Stimmung ändert. War noch vor wenigen Wochen die Frustration bei den Gärtnereien und Gartencentern groß, so ist sie längst einem nie dagewesenen Stress gewichen. „Ich denke, heuer wird jedes Kaffeehäferl, das im Keller herumgestanden ist, bepflanzt“, bringt es eine Gärtnerin auf den Punkt.
Garteln steht so hoch im Kurs, wie nie zuvor. Offenbar haben sich viele Landsleute damit abgefunden, dass es dieses Jahr mit dem Reisen nichts wird. Deshalb „machen wir uns Garten, Balkon und Terrasse schön!“. Genau so argumentieren viele und trotz so mancher Sparprogramme für die Haushaltskasse ist man hier großzügig. Waren es sonst 50 Euro, die ausgegeben wurden, so sind es dieses Jahr 150 Euro und mehr, berichten die Gärtner unisono.
Ganz hoch im Kurs stehen blühende Ampeln, denn das Kisterl am Fenster ist immer mehr eine Randerscheinung. Vor allem aber alles „Essbare“ ist gefragt. Tomaten sowieso, Gurken in allen Varianten und bei den Kräutern kann es gar nicht exotisch genug sein. Besonders beliebt sind aber nach wie vor die Chilis und die nicht alltäglichen Kletterpflanzen, wie die Mexikanische Minigurke (Melothria) oder die Kalebassen, die rasch ein Rankgerüst am Balkon erobern. Urlaub auf Balkonien oder im Garten – die Entscheidung scheint bereits gefallen zu sein.