In den schönsten Wochen des Jahres haben wir diesmal mehrere kurze Urlaube unternommen. Einer führte uns (wieder einmal) nach Schweden. Eigentlich ein dienstlicher, denn ich hab in Göteborg eine Gartenreise für das kommende Jahr vorbereitet. Dass die Schweden enthusiastische Gärtner sind, das hab ich schon von meinen früheren Aufenthalten gewusst, aber diesmal hab ich noch etwas anderes – wirklich hautnah – verspürt: die ungeheure Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft.
Schwedische Gastfreundschaft
Zwar waren in Göteborg, so wie auf der ganzen Welt, hunderte junge und junggebliebene mit ihrem Handy auf Pokemonjagd, doch Zeit für einen Tipp wohin der gesuchte Weg trotz Google Maps genau führt, dafür war immer. Doch das wirklich über drüber Erlebnis war bei einer Fährfahrt zu einer der herrlichen Schäreninseln (die wir im kommenden Jahr auch besuchen). Der Fahrkartenautomat war nur in schwedisch angeschrieben, da kam eine junge Frau und half sofort. Da in Schweden das (für mich sehr angenehme) bargeldlose bezahlen gang und gebe ist, zog ich meine Kreditkarte durch den Schlitz – aber der Automat streikte. In perfektem Englisch (das ist in Schweden allgegenwärtig) meinte die nette Schwedin, dass das passiere, reinigte die Karte an ihrem T-Shirt und – wieder „Error“. „Macht nichts“, sagte sie, „ich hab eine andere“! Zog ihre durch und bezahlte. Ich wollte schon nach ein paar Münzen kramen, aber sie verweigerte: “Dass ist unsere Gastfreundschaft“! Nicht ganz sieben Euro als Geschenk! Für Österreicher wohl unvorstellbar – oder? Ich hab ihr für ihren nächsten Österreich-Urlaub einen Drink am Attersee versprochen, denn wahrscheinlich wird sie mit ihrer Kreditkarte nicht weit kommen.