Sie leben hoch in den Bäumen des Dschungels, ganz genügsam vom Regenwasser. Ihre einzige Vorliebe: Wärme! Die Bromelien sind damit die perfekten Pflanzen für unser „mildes“ Wohnzimmerklima, wenn man ihnen genug Feuchtigkeit gibt, dann blühen sie über viele Monate.
Bromelien sind Aufsitzerpflanzen
Das auffälligste der allermeisten Bromelien oder auch Ananasgewächse ist die Blattrosette, in der sich das Regenwasser sammelt, wo im Urwald sogar Mini-Frösche leben und von wo aus sich die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Daher ist die Erde im Blumentopf nur ein Teil fürs richtige Wachstum. Normalerweise gedeihen diese „Aufsitzerpflanzen“ oder, wie die Botaniker sagen, Epiphyten auf den Bäumen. Es gibt mehr als 3.000 Arten, wobei die Ananas wohl am bekanntesten ist. Sie entwickelt aus der Rosette nicht bloß die Blüte, sondern zugleich auch den Fruchtstand und wächst als eine der wenigen in der Erde.
Apropos Blüte: Eigentlich ist das, was wir bewundern keine Blüte, sondern es sind wunderbar gefärbt Hochblätter. Die eigentliche Blüte ist winzig klein und auch immer nur für ganz kurze Zeit zu sehen. Ist es mit der Blütenpracht nach einigen Monaten vorbei, vertrocknet bei vielen der Bromelien nicht nur der Blütenstand, sondern die ganze Pflanze. Allerdings bilden sich genau zu dieser Zeit dann viele kleine „Kindeln“ rund um die Mutterpflanze. Sie bleiben einige Zeit dort stehen, bis sie ausreichend Wurzeln gebildet haben. Dann trennt man sie ab, pflanzt in ein sehr lockeres mit viel Pinienrinde angereichertes Substrat. Es sollte quasi die Rinde der Urwaldbäume nachahmen.
Ein Trick für die Blühbildung
Nun dauert es ein wenig, bis der Sprößling zur erwachsenen Pflanze wird. Hat sie eine stattliche Größe erreicht, dann kann man mit einem Trick die Blühbildung in Gang setzen. Man stellt die Pflanze für einige Zeit in einen ganz großen, durchsichtigen Plastiksack und legt einige Äpfel dazu. Der Sack wird etwas aufgeblasen und zugebunden (wie ein Luftballon). Darin entsteht nun ein ideales Wachstumsklima, das mit dem Reifegas der Äpfel, dem Ethylen angereichert ist. Und genau das löst die Blütenbildung aus.
Bromelien gibt es in den unterschiedlichsten Blüten- und Blattfarben. Manche zeigen auch gar keine Blüten. In der Natur leben sie von wüstenhaften Landstrichen bis zu 4.000 Metern Höhe. Die eindrucksvollste Art ist die in Peru und Chile wachsende Riesenbromelie. Sie blüht nur alle 40 bis 50 Jahre (!) mit einem Blütenstand, der bis zu zehn Meter hoch wird. Nach etwas mehr als einem halben Jahr sterben Blüte und Pflanze ab und rund um die Blattrosette bilden sich viele neue Pflanzen. Aber auch durch Samen vermehren sich die Pflanzen. Die werden meist durch Vögel vertragen, haben kleine Widerhaken und halten sich so an den Baumrinden fest.
So werden Bromelien gepflegt
- kiemals kühler als 15 Grad
- Keine pralle Sonne
- kein Standort direkt beim Heizkörper
- wann immer es geht, mit Regenwasser übersprühen
- in die Blattrosette immer weiches Wasser gießen.
- nur ganz sanft mit stark verdünntem Dünger versorgen
- Erde im Topf feucht, aber nicht nass halten
- im Sommer in schattigen Bäumen aufhängen.