In vielen Regionen war der Winter viel zu mild, es gab zu wenig Regen und so wie in den letzten Jahren herrschten zum Beginn des Frühlings ungewöhnlich niedrige Temperaturen in den Nächten. Wie kann man dem Klimawandel im Garten begegnen? Hier sind meine sechs wichtigsten Tipps:

  1. Boden verbessern

Kompost ist der wichtigste Humuslieferant, der dafür sorgt, dass der Boden große Mengen an Wasser speichert und ganz langsam an die Wurzeln abgibt. Zusätzlich kann man durch das Einarbeiten von Zeolith (oft auch im Bodenaktivator enthalten) die Wasserhaltefähigkeit der Erde deutlich verbessern. Dieses natürliche Mineral kann ungeheure Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen. Keinen Torf verwenden. Er setzt enorme Mengen CO2 frei: ein 40 Liter Sack, so viel wie 50 km Autofahrt.

Erde, Scheibtruhe (Bild: Cadmos/C. Böhler)

Erde, Scheibtruhe (Bild: Cadmos/C. Böhler)

  1. Verdunstung reduzieren

Den Boden mit organischem Material bedecken ist die wichtigste Maßnahme, um Wasser zu sparen und das Kleinklima zu verbessern. Steigt die Temperatur, dann schafft es ein begrünter oder mit Mulch bedeckter Boden, die lokalen Temperaturverhältnisse messbar zu verbessern. Kies, Beton oder Asphalt, wie man sie in Vorgärten findet, sind die absoluten Temperaturforcierer.

Mulchen

Mulchen

  1. Regenwasser sammeln

Je weniger Nass vom Himmel kommt, desto wichtiger ist es, es zu sammeln. Regentonnen sind die einfachste Möglichkeit, aber unterirdische Wasserspeicher sind natürlich viel optimaler, große Mengen zu speichern. Das weiche, kalkarme Wasser ist noch dazu für die Pflanzen viel besser.

 

  1. Richtig gießen

Ob automatische Bewässerung, Gießkanne oder Gartenschlauch – die richtige Verwendung ist das Um und Auf. Jeden Tag ein wenig gießen ist absolut falsch. Richtig ist dagegen das durchdringende Wässern alle vier bis fünf Tage. So sollte man 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter ausbringen. Dann erreicht die Feuchtigkeit auch tiefe Bodenschichten und die Pflanzen wurzeln tiefer und sind damit hitzefester.

Ploberger beim Gießen

Ploberger beim Gießen

  1. Hitzefeste Pflanzen

Viele Pflanzen des Südens sind viel besser auf die außergewöhnlichen Klimaänderungen eingestellt. Alle Gewächse mit dicken, wachsartigen Blättern verdunsten deutlich weniger Wasser. Dennoch bedeutet es nicht, dass wir Oliven, Palmen oder gar Citrus-Pflanzen bei uns setzen können. Wie sich gezeigt hat, wird es zwar milder, aber die Frostnächte bleiben oder kommen später im Jahr. Besonders robust sind Dachwurz, Brandkraut, Rosmarin, Lavendel, Spornblume, Salbei oder auch der Mönchspfeffer.

Lavendel

Lavendel

  1. Bäume pflanzen

Große alte Bäume sind die beste Klimaanlage in einem Garten (oder generell in einer Stadt). Ein alter 100-jähriger Baum verdunstet bis zu 400 Liter Wasser und kühlt so die Luft enorm. Er ersetzt in etwa 20 Zimmerklimaanlagen. Besonders hitzefeste Bäume sind Feldahorn, Felsenbirne, Hopfenbuche, Blasenbaum oder der extrem robuste Zürgelbaum.

Klimafreundliche Gartenbücher

Immer mehr Bücher beschäftigen sich mit dem Thema Klimawandel im Garten. Da geht es zum Beispiel um Pflanzen, die fast kein Wasser brauchen oder darum, wie man kühle Oasen anlegt. Hier eine Übersicht von Büchern, die ich mir zu diesem Thema angesehen habe: Klimafreundliche Gartenbücher

Klimafest Gärtnern auf der Messe „Blühendes Österreich“

Neben vielen generellen Garteninfos gibt es diesmal als Schwerpunkt Schaugärten, die das Kleinklima verbessern. Ob im „grünen“ Wohnzimmer, die „Pflanze auf dem heißen Dach“, der „Kitchengarden for Future“ oder der „Schatz im Komposthaufen“ oder der Siedlerverein, der auf 100 Jahre Nachhaltigkeit zurückblickt – überall spürt man den neuen Umgang mit den geänderten Klimabedingungen. Die professionellen Gartengestalter zeigen Schaugärten zu Themen wie das „Wohnzimmer im Garten“, das „Green Spa“ oder „Grün statt Grau“.

Die Messe ist von Freitag, 1. April bis Sonntag, 3. April (9 bis 18 Uhr) am Messegelände in Wels geöffnet.