Wenn nächstes Jahr ganz offiziell das 30. Jahr meiner Gartenreisen beginnt (ich lasse die beiden „C“ Jahre einfach weg), dann kann ich doch auf eine stolze Bilanz zurückblicken. Weit über 400 Gärten habe ich in England besucht, viele in Deutschland und Frankreich und seit einigen Jahren auch einige in Italien. Dazu die Fernreisen, die mich nach Südafrika (ein Favorit von mir), Sri Lanka, Reunion und zuletzt nach Guadeloupe geführt haben.
Diese Zeilen schreibe ich gerade im tropischen Klima dieser Insel und konnte nach schon zwei Besuchen feststellen, dass die Gartenlust keine geografischen, gesellschaftlichen und schon gar nicht völkerspezifischen Unterschiede kennt. Im Gegenteil: Garteln verbindet. Auch wenn es in manchen Ländern sprachtechnisch (ich denke da an Sri Lanka) extreme Schwierigkeiten gab, mit Gestik, Zeichnungen und schließlich dem elektronischen Übersetzer gelang die Verständigung.
Wenn es um Pflanzen geht, gibt es keine Grenzen
Was mir aber bei allen Reisen immer wichtig ist, dass man nicht bloß die Heile Welt erlebt, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen macht. Gerade beim Besuch von so manchen Privatgärten, erlebt man das tatsächliche Leben im jeweiligen Land. Und wenn man dann mit der Gartenbesitzerin und dem -besitzer durch sein grünes Paradies wandert, erfährt man mehr über das Leben in einer manchmal ganz anderen Kultur, als ihn der Reiseführer schildert. Am Ende aber zeigt sich – wenn es um Pflanzen geht, gibt’s keine Grenzen. Weder sprachlich noch physisch. Und aus so manchem Besuch ist auch eine Freundschaft geworden – das ist dann das buchstäbliche Zusammenwachsen der Länder.