Seit mehr als zehn Jahren schreibe ich nun schon an dieser Stelle über meine Gartenerfahrungen und gebe Tipps, von denen ich meine, dass es damit jeder schafft, einen Grünen Daumen zu bekommen. Der Briefpostkarten auf meiner Homepage ist mittlerweile zu einer vielbesuchten Einrichtung geworden und es zeigt sich: das Interesse der Gartlerinnen und Gartler hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt.

Die schwarze Zunge verrät den beerigen Typen

Gab es früher fast ausschließlich Fragen zu den Zierpflanzen, so sind nun mehr als 80 Prozent der Ratsuchenden an Gemüse, Kräuter und Obst interessiert. Ganz weit voran steht da das Beerenobst. Gerade in diesen Tagen zeigen sich diese Früchte von der köstlichsten Seite: Frische Heidelbeeren fürs Frühstücksmüsli oder eine bunte Mischung aus Him- und Brombeeren fürs Joghurt. Das sind die Momente, wo ich den Garten ganz besonders genieße. Und dank der vielen neuen Sorten sind diese Beerenträume längst nicht mehr bloß den Gartenbesitzern vorbehalten, auch am Balkon gedeihen fast alle im Topf ganz hervorragend.

Bei unseren Urlaubswanderungen in Schweden hat mich aber dann aber doch der Neid gepackt: So weit das Auge reicht findet man dort Schwarzbeeren (also die „echten“ Heidelbeeren). Und obwohl sie in jedem Geschäft angeboten werden und man meinen könnte, das Land ist abgeerntet, gibt’s noch überall Unmengen davon. Und so ist es ziemlich lustig, wenn man die Wanderer bei einer Begegnung grüßt: Die schwarze Zunge verrät – ich bin auch ein beeriger Typ!