Die Naturgartenbewegung hat in den letzten Jahren eine großartige Entwicklung genommen. Als ich vor gut 40 Jahren mit dem Biogärtnern begonnen habe, waren es nur einige wenige, die sich damit befassten. Wie so oft, passiert es aber dann, dass sich eine kritische Gruppe bildet, bei der es weder links und rechts gibt. „Nur heimisch“ ist die Devise und so wurde ich kürzlich von einigen wenigen ziemlich wüst beschimpft, weil ich „als Biogärtner“ eine Forsythie auf meinem Insta- und Facebook-Kanal postete. Das ist für einen Naturgärtner absolut nicht ok, wenn er ein Gehölz zeigt, dass Bienen kein Futter gibt und im Übrigen ein ungeliebter Einwanderer, ein Neophyt ist
Ohne Tomaten, Gurken, Kürbisse und Erdäpfel wäre es langweilig
Richtig ist, dass fast alle bei uns gepflanzten „Ostersträucher“ steril sind, dass Forsythien eine Züchtung sind, die bei uns in einer anderen Art vor der Eiszeit vorkam und die kein Muss im Garten sind. Aber schön sind sie dennoch. Würden wir der oft kolportierten Meinung folgen, dass nur heimisch ist, was vor der Entdeckung Amerikas bei uns wuchs, dann sehe es ziemlich langweilig aus: keine Tomaten, Gurken oder Kürbisse, keine Erdäpfel, aber auch keine Tulpen, Dahlien und, und, und…
Schon oft habe ich in dieser Kolumne den Fanatismus kritisiert. Der ist in jeder Form schlecht. Nur die Vielfalt und das richtige Augenmaß sind die wahren Grenzen, die wir uns bei der Gartengestaltung setzen sollten. Dann entsteht ein Naturparadies für Mensch, Tier und Pflanzen.