Dass mich die Alpenveilchen seit meiner Kindheit begleiten und begeistern, hab ich hier schon mehrmals erwähnt. Auch die ersten Erlebnisse in der damals größten Cyclamen-Gärtnerei Österreichs, wo ich Gärtnermeister Rudi Hueber immer nach der Schule stundenlang mit Fragen „quälte“ und so viel Erfahrungen sammeln konnte, wie sonst nur ein Lehrling.
Oder die Entdeckung der ersten Wildcyclamen, die ich mit Schwester Renate und Schwager Willi bei den Wanderungen am Sarstein fand und völlig ausgeflippt bin, der Duft, die Blüten – einfach eine Pracht. Und dann wurde die Gärtnerleidenschaft sesshaft und ich konnte mit Gewächshaus und Garten die Sammelwut so richtig ausleben.
Eine beglückende Freude
Auch wenn Dickmaulrüssler und Grauschimmel immer wieder so manche wertvolle Knolle vernichten, die Liebe bleibt. Nicht zuletzt deshalb, weil direkt hinter dem Haus im Wald ganze Kolonien der heimischen Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) wachsen und in diesen Tagen zu blühen beginnen. Spaziergänge oder neuerdings auch Waldläufe im Duft der Cyclamen sind nach einem sommerlichen Gewitterregen eine beglückende Freude.
Auch wenn jedesmal ein wenig Wehmut mitschwingt, erinnere ich mich doch an die Kindheit, die Wanderungen und vor allem denke ich auch daran, dass (man glaubt es kaum) der Sommer zu Ende geht. Was lernte ich kürzlich bei einer Radio-Sendung auf der Landesgartenschau in Bad Ischl: „Tagdieb“, nennen wir die Alpenveilchen, „denn, wenn die hier zu blühen beginnen, wird der Tag schon wieder kürzer“. Wie recht die Ischler haben…