In den fast 25 Jahren in denen ich als Biogärtner unterwegs bin, habe ich an den unterschiedlichsten Orten Vorträge, Sprechstunden oder Signierstunden abgehalten. Ob am Traumschiff des ORF im Hohen Norden oder in einer griechischen antiken Arena, ob im Reitstall eines britischen Anwesens, weil draußen ein Gewitter tobte oder im Bierzelt mit mehr als 1000 Zuhörern in der Steiermark.
Irgendwie war bei jedem dieser Vortragsorte einmal eine Premiere. So eine war vor kurzem beim Pflanzerlkirtag im Mühlviertler Pregarten. Der Siedlerverein hat hier rund um die Kirche mehr als 140 private und gewerbliche Aussteller zusammengetrommelt und mich gebeten mein neues Buch zu präsentieren – was ich gerne machte. Doch wo? Im kleinen Festzelt war viel zu wenig Platz, also fragte man kurzer Hand beim Pfarrer, ob „der Ploberger“ nicht in der Kirche vortragen darf. Für den netten Geistlichen war das gar keine Frage, im Gegenteil – damit alle wissen, dass nun der Vortrag beginnt, läutete der das volle Geläut. „Was hier erzählt wird, ist das wachsendes Heil“, meinte der Pfarrer und freute sich über ein gesteckt volles Gotteshaus.
Für mich war der Vortrag ein tolles Erlebnis – einzig eine Tatsache machte mich nervös: Besucher, die ein wenig zeitiger weg mussten knieten sich beim Hinausgehen vor mir im Gang nieder und bekreuzigten sich. Freilich nicht für mich, aber es sah so aus…
Dafür war das Lob einer Gartenliebhaberin großartig:“Sie sollten Pfarrer werden, so sehr können sie die Leute begeistern“. Danke – Vergelt’s Gott!