Es ist ein Kribbeln, das uns ab Februar befällt! Kaum zeigen sich die ersten Frühlingsgefühle, beginnt das Säen auf der Fensterbank, im Minigewächshaus oder in einem beheizten Glashaus auf der Terrasse. Jeder Zentimeter Platz wird genutzt und bald gibt es rundherum nur noch Schalen und Töpfe voller Pflanzenkinder. Sind es zu Beginn oft nur die gängigen Pflanzen, so entwickelt sich rasch eine Abenteuerlust. Denn gerade jene Gewächse reizen, die man nicht so leicht vorgezogen in Töpfen kaufen kann. Und alles ist leichter, als man denkt.

Aussäen macht Freude

Der Einkauf im Gartencenter ist verlockend: Wenn eine Wand voller Saatguttüten den Traum vom grünen Paradies im Kopf entstehen lässt, ist die Zurückhaltung schwer. So landet Säckchen um Säckchen im Einkaufskorb und die Vorfreude steigt von Moment zu Moment. Saatschalen, Aussaaterde, Gießbrause – die Grundausstattung ist rasch beisammen. Schon kann es losgehen. Bei der Erde sollte niemals gespart werde und man sollte immer frische Erde verwenden. Wer selbst mischt, der nimmt gut angelagerten Laub-Erde-Kompost, mit Sand gemischt. Ansonsten passt auch Fertigerde: Ich mische auch diese mit Sand aus der Packung, weil ich die Durchlässigkeit der Erde besonders schätze. Hier kommt 1/3 Sand (z.B. Fugensand) dazu.

Aussaat

Aussaat

Meine Saatschalen verwende ich schon viele Jahre. Gut gereinigt sind sie die perfekte Kinderstube für den Nachwuchs. Manche Samen lege ich aber auch gleich in kleine Töpfe oder Topfplatten. Das erleichtert später das Umpflanzen und macht das Pikieren unnötig.

So geht’s:

Das Wichtigste nach dem Säen ist das Angießen. Dafür verwende ich angewärmtes Wasser, vermischt mit Effektiven Mikroorganismen (EM). Zum Abdecken kommt entweder eine Abdeckhaube darauf oder eine Glasplatte. Hohe Luftfeuchtigkeit ist in den ersten Tagen das Um und Auf für gutes Gelingen. Damit sich die „Kinder“ wohlfühlen, benötigen sie Wärme.

Die Fensterbank ist somit nur bedingt ideal, denn Kälte bremst hier das Wachstum enorm. Abhilfe schaffen kleine, energieoptimierte Heizplatten, die daruntergelegt werden können. Sind Samen gekeimt – das kann von wenigen Tagen bis einige Wochen dauern -, wird jeden Tag gelüftet bzw. das Glas so weit angehoben, das die Blätter nicht am Glas anstoßen. Nun beginnt die kritischste Phase, denn im Spätwinter ist noch wenig Licht vorhanden. Der Schlüssel zum Erfolg ist Kunstlicht.

Der Biogärtner bei der Aussaat

Der Biogärtner bei der Aussaat

Den Start machen bereits ab Ende Jänner die Chilis – sie benötigen sehr lange zum Keimen. Tomaten folgen erst Ende Februar. Bei ihnen lohnt sich eine Vorkultur ganz besonders, weil man so Raritäten ausprobieren kann. Die letzten im Bunde, die vorkultiviert werden, sind Gurken, Kürbis und Zucchini. Sie keimen rasch. Salate zieht man besser gleich im Freien (geschützt mit Vlies), denn dann gibt es keine langen weichen Blätter. Das gilt auch für Radieschen, Karotten und Mangold. Auch sie sollten direkt ins Beet gesät werden.

Hier habe ich einige hilfreiche Hilfsmittel: