Die Chelsea Flower-Show in London gilt als DER Trendsetter in Sachen Garten. 2024 sind die Schwerpunkte eindeutig: Nachhaltig, umwelt- und kinderfreundlich sowie Oasen zum Entspannen. Ganz im Sinne des neuen Königs, der die Schau höchstpersönlich mit Queen Camilla eröffnete. So ist der Siegergarten diesmal ein „Garten zum Waldbaden“, der von der Medizinischen Gesellschaft für Muskelschwund organisiert und mitgeplant wurde, denn es zeigt sich, dass in schweren Lebenssituationen die Nähe zur Natur besonders hilfreich für das Wohlbefinden ist.

164.000 Besucher jedes Jahr

Findet die älteste und bedeutendste Blumenschau in London statt, scheint es, als ob alle mitfeiern. 164.000 Besucher kommen Jahr für Jahr. Die Eintrittskarten kosten – je nach Besuchstag und Zeit – mehr als 100 Euro.

Dass Chelsea also ein Trendsetter ist, das zeigte sich in den letzten Jahren immer wieder. Der Zierlauch zum Beispiel war vor einiger Zeit der Renner auf der Schau und kurz danach in allen Gartenbüchern und Magazinen als der „Newcomer“ zu finden.

So wie schon in den letzten Jahren sind die Gärten nun immer naturnaher geworden und alle Gestalter legen auf die Nachhaltigkeit großen Wert. Aber nicht nur die! Denn die Königliche Gartenbaugesellschaft schreibt nun allen Gestaltern vor, dass alles Material, das für die einige hunderttausend Euro teuren Gärten nach dem Ende der Show wiederverwendet werden muss. Bei den Pflanzen zeigt sich einmal mehr, dass heimische Wildpflanzen ganz oben auf der Hitliste stehen. Wunderbare Farbkombinationen mit Pflanzen, die auch für Bienen und andere Insekten ein Magnet sind, findet man deshalb in allen Gärten.

Kinder haben immer größeren Stellenwert

Immer größeren Stellenwert nehmen bei der Gestaltung der Gärten die Kinder ein. Nicht bloß, was die Nutzung des Gartens betrifft, sondern auch was ihr Mitbestimmen bei der Gestaltung anbelangt. „Erwachsenen-Zutritt verboten“ lautet der Titel eines „Goldmedaillen“- Gartens, bei dem ausschließlich die Kinder „das Sagen“ haben. Viel Natur, viel Wasser und viele „wilde“ Bereiche sind es, die offenbar die Kinderwünsche erfüllen sollen – meinen jedenfalls die Gartenarchitekten.

Pflanzenneuheiten wurden natürlich auch dieses Jahr wieder zahlreiche präsentiert und die – nach Meinung der Gartenbaugesellschaft – Besten ausgezeichnet. Eine besonders früh blühende Zierkirsche ist die Pflanze des Jahres geworden.  Ihre zarten weißen Blüten öffnen sich schon in milden Gegenden im Februar. Die schon vielfach bekannte „Schokoladen-Blume“ wurde in einer neuen Farbe präsentiert und errang Platz zwei und auf dem dritten Platz kamen „Prayers Hands“ die betenden Hände einer ganz außergewöhnlichen Agave.