Wenn ich in diesen Tagen durch meinen Garten gehe (oder besser krieche, weil ich nichts an neuem Grün übersehen will), dann scheint es, also ob alles kopfsteht. Die Schneeglöckchen blühen bereits üppig, Winterlinge haben bereits ihre gelben Teppiche ausgerollt und beim Wald sind schon zahlreiche Leberblümchen in voller Blüte. Sogar die Amseln fliegen bereits mit ersten Grasbüscheln im Schnabel! Frühlingsgefühle kommen da auf, nicht nur in der Vogelwelt! Und so hab ich im Glashaus mit der Aussaat begonnen. Wird halt diesmal alles ein wenig früher gepflanzt – vorsichtshalber aber unter Glas, denn ich erinnere mich mit Schauern an einen ähnlichen Frühstart in den Frühling vor einigen Jahren, der meine Kamelien Sammlung zu mehr als 2/3 vernichtete. Damals holte ich sie schon Mitte Februar aus dem Glashaus, weil sie so üppig und herrlich blühten. Doch nach zwei Wochen kam für eine Nacht der Frost zurück – minus acht Grad waren eindeutig zu viel – und sie waren komplett abgefroren. Trotz Vlies!
Auf der Gartenmesse wird es kritisch
Besonders kritisch ist es immer um mich bestellt, wenn ich von der Gartenmesse in Essen nach Hause komme. Dort war Frühling pur und die Gemüsepflanzen trugen schon Früchte – die Lust auf frische Vitamine hatte mich früher dazu verleitet, übermütig zu werden. Nun bremse ich mich aber und beruhige den grünen Daumen mit dem Baumschnitt. Dafür ist jetzt die beste Zeit. Auf den wahren Frühlingsbeginn warte ich noch. Ein schauriges Frosterlebnis ist eben doch der beste Lehrmeister.