Bei der Gartenmesse letzte Woche begannen die meisten Fragen mit: Kann ich das schon tun? Wann geht das? Muss ich noch warten? Im Frühling ist die Euphorie von den Gartlerinnen und Gartlern kaum zu bremsen. Und so werden viele Arbeiten viel zu früh begonnen. Das Vertikutieren zum Beispiel! Erst nach dem ersten oder zweiten Mähen, so habe ich bisher geraten, sollte man den Rasen mit den scharfen Messern aufschlitzen. „Auch noch zu früh“, verriet mir ein Rasenexperte seine Eselsbrücke: Vertikutieren beginnt mit „V“, das ist die römische Fünf. Daher sollte man niemals vor Mai den Rasen von Moos und Filz befreien.
Paradeiser und Gurken als „Vielzufrüh“-Pflanzen
Besser ist es den Rasen jetzt zu düngen und kahle Stellen gleich einmal nachzusäen. Und wenn jedes Jahr das Moos kommt, dann sollte man damit zu leben lernen, denn offenbar ist zu wenig Sonne da oder der Boden so stark verdichtet, dass es zu Staunässe kommt.
Noch zwei so „Vielzufrüh“-Pflanzen: die Paradeiser und die Gurken. Nach alter Gartenbau-Regel heißt es, dass man sie niemals vor den Eisheiligen, also vor Mitte Mai ins Freie setzen soll. Davon wissen viele nichts mehr und so zählt die Gurke zu einem der bestverkauften Gemüsepflänzchen, weil sie „mindestens drei Mal gesetzt wird“, wie mir ein Profigärtner erzählte. Die ersten im März, dann welche Mitte April und letztlich zum richtigen Zeitpunkt im Mai. Und die wachsen erst.
Die Ersten werden die Letzten sein
Also halten wir uns an eine andere Weisheit: „Die Ersten werden die Letzten sein“! Und das ist auch eine Lebensweisheit.