Stammleser kennen die Tradition bei uns zu Hause schon. Wird zum Wildessen geladen, dann wissen die Verwandten: Arbeitskleidung anziehen.Diesmal war es ein fast spätsommerlicher Tag, der ideal zum Einräumen der letzten Kübelpflanzen war.
Hanfpalme, Oleander, Japanischer Liguster und der so dekorative Klebsame standen am Ende des Vormittags im Gewächshaus bzw. im geschützten, frostfreien Hof.
Weil so flott gearbeitet wurde, blieb gleich noch Zeit den Efeu zu schneiden und das Laub vom Rasen zu rechen. Das alles kommt auf den Kompost. „Der größte private Kompostplatz, den ich je gesehen habe“, meinte kürzlich ein Gartenjournalist, der mich besuchte. Kann sein, aber Dank vieler helfender Hände geht in dem 2500-Quadratmeter-Garten nichts verloren. Bis im kommenden Herbst ist daraus schon wieder Erde geworden – die wertvollste, die es gibt. Der letzte Laubtransport war kaum am Kompost verteilt, da läutete schon die Glocke! Das Zeichen für’s Essen.
Und dann dampften die Serviettenknödel und das köstliche Wild der Tante stand bereit. Der Abschluss des Festmahles für die Helfer war eine überbackene Apfeltorte. Dank einer grandiosen Ernte beim „Roten Boskop“ – vollkommen hausgemacht.
Das Gartenjahr geht damit endgültig zu Ende. Nur die Kamelien müssen (dürfen) noch draußen bleiben. Sie fühlen sich bei Temperaturen um die Null Grad so richtig wohl. Da schwellen die Knospen und einer Blüte im Spätwinter steht nichts mehr im Wege. Da dürfen die Verwandten dann wieder kommen – Bärlauchsuppe gibt’s da. In Arbeitskleidung“!