Die ersten Nachtfröste waren in vielen Gegenden da – jetzt ist es höchste Zeit, die mediterranen Kübelpflanzen in Sicherheit zu bringen. Orangen, Zitronen, Oliven, Palmen – seit Jahrhunderten ist es das Ziel der Gärtnerinnen und Gärtner, dem Wetter ein Schnippchen zu schlagen und Pflanzen zu kultivieren, die normalerweise bei uns nicht wachsen würden. Hier sind die wichtigsten Tipps, wo welche Pflanzen am besten überwintert werden können.
Beim Gärtner
Sicherlich die bequemste, wenn auch nicht die billigste Lösung. Dafür hat man keine Mühe und die Pflanzen werden abgeholt, fachgerecht betreut und gesund und voller Vitalität im kommenden Jahr wieder geliefert. Lohnt sich vor allem bei wertvollen Pflanzen. Meist gibt es Quadratmeter-Preise (pro Gewächshausfläche) zwischen 50 und 150 Euro.
Das Glashaus
Das frostfreie Gewächshaus ist sicherlich seit Jahrhunderten der Traum der Gärtner. Mit mehr oder weniger großem Aufwand kann man dort die Bedingungen schaffen, die die Pflanzen benötigen. Hier lassen sich im Prinzip alle Kübelpflanzen überwintern. Ideal für Kamelien, Oleander, Hanfpalme, Olive, Lorbeer. Hält man es etwas wärmer (um die 7 Grad), dann können hier auch perfekt alle Zitronen, Mandarinen und Orangen aufgestellt werden. Wichtig bei allen Pflanzen: Ganz wenig Gießen.
Der Wintergarten
Hier beginnt bereits die Problematik, denn das grüne Wohnzimmer ist wohl auch gedacht, im Winter ein wenig Sonne zu tanken. Und dann wird es da schon zu warm für die meisten Kübelpflanzen. Oleander, Olive oder Kamelien beginnen bei Temperaturen jenseits von 15 Grad zu leiden. Werfen Blätter oder Knospen ab und sind dann oft ein Magnet für Schädlinge. Wenn Wintergarten, dann als wirklich kühlen Ort wählen, der wann immer die Sonne die Luft zu stark erwärmt gelüftet werden sollte.
Der Keller
Das wohl häufigste Überwinterungsquartier für die Hobbygärtner. Das Problem dabei ist meist: Es ist in neugebauten Häusern zu warm und zu dunkel. Daher lüften, damit die Temperatur unter 8 bis 10 Grad bleibt und alle wintergrünen Pflanzen, wie Oleander, Olive oder auch die Citrus unbedingt mit einem Kunstlicht etwa 6 bis 8 Stunden am Tag beleuchten. Ist es kühler und gießt man wirklich ganz dosiert, geht es auch ohne extra Licht. Neue LED-Beleuchtungen mit speziell abgestimmter Lichtfarbe sind energiesparende Möglichkeiten, diese Räume optimal zu nutzen.
Das Treppenhaus
Ist es wirklich ungeheizt und hat es nicht mehr als 10-12 Grad, dann fühlen sich viele Pflanzen vor einem großen Fenster sehr wohl. Gießen muss man hier nach Bedarf und man sollte die Pflanzen auch immer auf Schädlinge kontrollieren. Balkonblumen, wie Pelargonien (Geranien) fühlen sich hier besonders wohl. Auch die Dipladenien sind hier gut aufgehoben, wenn man sie mit Blättern überwintert. Lässt man sie einziehen (wie Dahlien), dann können sie ganz trocken auch im dunklen Keller stehen.