Der Ilex aquifolium, die europäische Stechpalme, ist ein typisches Weihnachtsgehölz. Gerade in den letzten Jahren wird auch seine Bedeutung in den Gärten immer größer – als Ersatz für den arg bedrängten Buchs. Rund um diese immergrüne Pflanze gibt es einige Geheimnisse:
- Die europäische Stechpalme ist einmal KEINE Palme, wird aber gerne in der Katholische Kirche als Ersatz für Palmblätter beim Binden von Palmbuschen verwendet. Daher die Namensverwirrung. Die Pflanze ist eine heimische immergrüne Waldrandpflanze, aber in der Natur durch frühere intensive Nutzung (Werkzeugstiele, etc.) arg bedroht.
- Die ältesten Ilex werden auf 300 Jahre geschätzt, stehen sie in Parks, dann werden sie bis zu 15 Meter hoch, am ursprünglichen Standort im Wald wachsen sie strauchartig.
- Blätter und Früchte sind giftig. Allerdings nur für uns Menschen und die Haustiere. Vögel schätzen die roten Beeren nach dem ersten Frost als Winterfutter, die ausgeschiedenen Samen sorgen für die Verbreitung. Wild frisst die Blätter ebenfalls. Das Gehölz schützt sich aber mit stacheligen Blättern (daher der Name Stechpalme).
- Apropos stachelige Blätter: der ursprüngliche europäische Ilex hat nur im unteren Bereich die stacheligen Blätter, im oberen Bereich werden sie dann rund. Vermehrt man durch Stecklinge, kann man diese Besonderheit weiterkultivieren. So gibt es ganz stachelfreie Sorten.
- Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Nur wenn man beide in nicht zu weitem Abstand pflanzt, wird man ab Ende Oktober die Früchte an den weiblichen Sträuchern finden. In Baumschulen gibt es neben den heimischen auch einige attraktive Kreuzungen. Die Sortennamen („Blue Prince“ und „Blue Princess“) stehen für die männlichen und weiblichen Sorten.
- Die Stechpalme ist extrem frosthart, aber empfindlich was die Wintersonne bei starkem Frost betrifft. Denn dann kann der Ilex bei stark gefrorenem Boden kein Wasser aufnehmen und die Blätter vertrocknen. Gießen ist an frostfreien Tagen auch im Winter, besonders bei Bepflanzung im Kübel, daher extrem wichtig.
- An den Boden stellt die Stechpalme keine allzu großen Ansprüche. Es sollte aber keinesfalls Staunässe geben und der Kalkgehalt sollte nicht zu hoch sein. Am besten immer mit organischem Rhododendron-Dünger versorgen, der enthält Schwefel, der den Kalk neutralisiert.
- Warum er der amerikanischen Filmmetropole den Namen gab, ist einfach erklärt: Im Englischen wird das Weihnachtssymbol schlechthin als „Holly“ bezeichnet. Der Stechpalmenwald rund um Hollywood gab der Stadt dann den Namen.
- Wird die Stechpalme im Garten zu groß, niemals zu stark schneiden, denn dann beginnt die Pflanze Wurzelschösslinge zu treiben. Lieber in Etappen (oder noch besser rechtzeitig) die Pflanze einkürzen.
- Der Star der letzten Jahre ist Ilex crenata (zum Beispiel die Sorte „Robustico“) – als Ersatz für den Buchs. Diese aus Japan stammende Art ist mit ihren kleinen Blättern und dem kompakten Wuchs dem von Raupen und Pilz bedrängtem Heckengehölz am ähnlichsten. Doch auch hier gilt: Im Winter gießen und nicht zu viel Kalk im Boden, dann wächst die Pflanze hervorragend.