Die Paradies-Äpfel haben ihnen den (österreichischen) Namen gegeben: die Paradeiser. Im Osten des Landes der gängige Name. Im Westen sind es die Tomaten – abgeleitet von einer mexikanischen Indianersprache, wo sie „Tomatl“ heißen.

Mit absoluter Klarheit liegen sie in der Beliebtheit als Gemüse klar an der Spitze. Statistisch sind es 29 Kilogramm, die pro Kopf und Nase gegessen werden. In den unterschiedlichsten Formen: als ganze Frucht, geschnitten, gepresst und gewürzt, zermatscht und mit Nudeln serviert oder ganz einfach als Ketchup – die Palette ist unendlich. Und viele der 29 Kilogramm werden nicht gekauft, sondern selbst gezogen.

Hier sind die zehn Schritte zum Paradeiser-Paradies:

  1. Auf Vielfalt achten

Nur wer beim Kauf der Samen oder Pflanzen auf die Sorte achtet, wird auch den (geschmacklichen) Erfolg haben. Alte Sorten haben oft ein ganz einzigartiges Aroma, neue (Hybrid)-Sorten liefern oft mehr Ertrag bei einem immer besseren Geschmack. Beides probieren!

Tomatenvielfalt

Tomatenvielfalt

  1. Immer ein Dach drauf

Tomaten müssen bei uns vor Regen geschützt werden. Einige ganz wenige Sorten sind resistenter gegen die Kraut- und Braunfäule, aber in einem regenreichen Sommer hilft nur der Schutz von oben.

  1. Zuerst wenig gießen

Damit die Pflanzen viele in die Tiefe gehenden Wurzeln bilden, sollte man zu Beginn wenig gießen. So wird das Wachstum angeregt und die Tomaten „suchen“ die Feuchtigkeit in tieferen Regionen des Beetes. Im Topf wird mehr gegossen, zu Beginn aber dosiert. Auch das regt das Wurzelwachstum an.

  1. Töpfe als Wasserspeicher

Die alten „Ollas“  sind in Zeiten der heißen Sommer eine willkommene Möglichkeit, weniger gießen zu müssen. Weiterer großer Vorteil: Blätter bleiben trocken, daher kaum Krankheiten.

Tomatenbeet mit Ollas

Tomatenbeet mit Ollas

  1. Vor zu viel Hitze schützen

Gerade in Kleingewächshäusern leiden die Paradieser unter der Hitze. Dann verschmelzen die inneren Organe der Blüte und fallen ohne Fruchtbildung ab. Daher schattieren!

  1. Besser ein wenig geizen

Seitentriebe aus den Blattachseln immer entfernen, auch wenn das im Süden oder von manchen Profi-Züchtern nicht gemacht wird. Im Hobbygarten ist zu wenig Platz und in dem Dickicht an Ästen kommt es zu stickiger Luft und Pilzerkrankungen.

  1. Fäule, die kein Problem ist

Ist es sehr heiß, dann tritt oft die Blüten-Endfäule auf: ein brauner Fleck genau gegenüber dem Stängel. Das ist keine Krankheit, sondern ein Stresszeichen – die Pflanze kann kein Calcium aufnehmen. Oft in Töpfen, wenn der schwarze Kunststoff zu heiß wird und die Wurzeln verbrennt. Früchte kann man ausschneiden und essen.

  1. Fäule, die alles Zunichte macht

Die Kraut- und Braunfäule vernichtet dagegen die Pflanzen. Zuerst die Blätter, dann die Früchte. Regenschutz hilft am besten. Vorbeugend mit Schachtelhalmextrakt an trockenen Tagen sprühen.

  1. Lecithin als Stärkung

Das aus der Sojabohne gewonnene Lecithin ist ein wirksamer Schutz vor Pilzerkrankungen. Das seit kurzem als Grundstoff zugelassenes Pilzbekämpfungsmittel macht es dem Pilz unmöglich, in die Blattoberfläche einzudringen. Mehrmals wiederholt sprühen.

  1. Eine Wanze als neuer Schädling

Derzeit ist die „Chinesische Reiswanze“ vor allem im Osten Österreichs zu finden. Die Wanze, die zuerst schwarz ist, häutet sich mehrmals und ist am Ende grün, wie unsere Stinkwanze, hat aber drei kleine gelbe Punkte. Am besten frühzeitig mit NEEM-Öl-Präparat, sprühen das verhindert die Häutung der Tierchen, die die Früchte anbeißen und ungenießbar machen.

Stinkwanze

Stinkwanze