Ein Blick in mein Archiv mit mittlerweile über 10.000 Artikeln für Zeitungen, Magazine, und Radio- und TV aus 35 Jahren Gartenjournalismus zeigen: Alles war schon einmal da. Vor genau vier Jahren schrieb ich diese Zeilen:
„Es kommt wie das Jammern über den ersten Frost oder den fehlenden Schnee zu Weihnachten – das kollektive Stöhnen über die Hitze. Wenn die Balkonblumen schon zu Mittag schlapp machen, die Kübelpflanzen zwei Mal täglich Wasser brauchen und der Rasen zu einer braunen Steppe geworden ist, dann darf wohl gestöhnt werden. Oder? Sicherlich, aber wir sollten bei jedem Stöhnen daran denken, dass das nicht von ungefähr passiert. Eine Hitze im Juni gibt es nicht das erste Mal, aber die Häufigkeit, dass so ein Ereignis eintritt, ist immer öfter.“
Geändert hat sich nicht viel
Geändert hat sich seit damals nicht viel. Und doch sind wir alle von einem Ereignis überrollt worden, das uns alle in der Intensität unvorstellbar war. Wenn alles in den Hintergrund rückt und es nur noch um unsere Gesundheit und das Leben der Liebsten und um nichts anderes geht, bleiben Themen, wie der Klimawandel im Hintergrund. Doch in vermutlich naher Zukunft wird die Pandemie nur noch ein Randthema sein und der Alltag hat uns wieder. Dann werden wir beim Stöhnen über die Hitze wieder an die großen Probleme unserer Weltkugel denken. Ja, und eines wird sich auch wieder ändern. Trifft man in diesen Tagen Menschen, spricht man nicht übers Wetter, sondern fragt: „Bist schon geimpft?“ Und: „Hast was gespürt?“ Bald werden wir aber wieder über die Temperatur Höchstwerte tratschen, die unser klimatisiertes Auto anzeigt – ohne zu denken, dass dieses Gefährt genau ein Teil des Problems ist.